Zunehmend Papa.


„Iss auf, damit Du groß und stark wirst“ – ich bin mir nicht sicher, ob das heute noch wer zu seinen Kindern sagt. Viel passender wäre eigentlich „Iss auf, sonst wird Papa so fett.“
Dass Kinder nicht aufessen, ist universell bekannt. Dass es den Eltern meist schwerfällt, die Reste (und oft sind die Reste der Großteil des leckeren Essens) einfach wegzuwerfen, und sie stattdessen aufessen, ist auch ein häufiges Phänomen. Das führt irgendwann zu Schwierigkeiten. „Man muss sich verbieten, den Teller vom Kind leer zu essen. Das macht keinen der Beteiligten glücklich.“ hat mein Bruder das mal ausgedrückt. Als Vater von drei Jungs weiß der Mann, wovon er spricht.
Auch andere Eltern erkennen hier ein Problem. Die zusätzlichen Kalorien in den oft gehaltvollen Kinderportionen schlagen irgendwann auf die schlanke Linie. Eltern nehmen zu, auch die Väter (siehe die Umfrage auf dieser Seite).
Für Frauen ist das Abnehmen hinterher inzwischen fast ein fester Teil der Schwangerschaft geworden, der auf vielen Ratgeberseiten und in Büchern behandelt wird. Aber die Väter? Nicht nur, dass auch sie in der Schwangerschaft zunehmen – rund sechs Kilo legt der durchschnittliche britische Vater leut einer Umfrage zu. Man nennt dies „Couvade-Syndrom“, die Ursachen könnten sowohl psychosomatisch oder lifestyle-bedingt sein oder auch hormonelle Ursachen haben. Tatsache ist wohl, dass kurz vor der Geburt auch beim werdenden Vater hormonelle Veränderungen stattfinden. Diese könnten stressbedingt sein oder vom Hormonhaushalt der werdenden Mutter mitgesteuert werden. (Interessante Frage: Wie sieht das dann bei männlichen Hebammen und Ärzten auf gynäkologischen Stationen aus, die viel Kontakt mit Schwangeren haben? Nehemn die auch zu? Erfahrungsberichte sind sehr gewünscht, wenn einer von euch einen beisteuern kann)
Es macht biologisch auch Sinn, wenn der Vater mit einem Energiepolster in die entbehrungsreichen ersten 3 Monate des Vaterseins hineingeht. Aber danach? Nicht nur, dass vor allem das erste Kind ein Auslöser für eine Midlife-Crisis sein kann – jetzt verliert Papa auch noch sein Sixpack und tauscht es gegen einen Bierbauch ein. Da kann man schon mal am Leben verzweifeln. Wo ist der Men’s Health-Artikel, der mir sagt, wie ich ein Wickelkind als Fitnessgerät verwenden kann? Komm schon, die 4 Kilo müssen doch für Bizepscurls taugen, oder?
Aus persönlicher Erfahrung kann ich berichten, dass einen so ein kleiner Schrat auch ganz schön fit hält. Ich bilde mir ein, dass meine eher schmale Brust durch das ewige Herumschleppen meines Sohnes doch ansehnlicher geworden ist. Ich komme auch nicht mehr zu ausgedehnten Partyabenden mit dem entsprechenden Alkoholgenuss, und auch die Zahl der Grillfeiern, auf denen ich mir in Ruhe den Wanst vollschlagen kann, hat abgenommen. Genau wie ich, seit Brainbugs Geburt. Es besteht also Hoffnung für uns Väter.

Übrigens: habt ihr gewusst dass man aus Obstgläschen mit Kindernahrung Cocktails machen kann? Weitere Rezepte werden hier entgegen genommen.

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