Werbung zum Muttertag zielt aufs Herz.
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Auch eine Mama. Hautpflegeprodukte durchaus angebracht. |
Amanda Hess, Bloggerin auf Slate.com, nennt diese Masche sexistisch. Die Spots (hier bringt sie zwei Beispiele, die wieder einmal sehr wirkungsvoll sind - aber wenn man sie mit denen von Nivea vergleicht und dem von Honey Maids, über den ich bereits gemotzt habe), dann erkennt man schnell, dass die Macher allesamt die gleiche Masche bedienen: süße Babys, putzige Aufnahmen, Weichzeichner und Voice-Over-Texte, sogar die hell-pastelle Farbpalette ist die gleiche) reduzieren Mama auf ihre Rolle als Pflegerin und Behüterin. Dass hinter diesen Frauen komplexe Persönlichkeiten stehen, ist ja auch nicht wichtig für die Rolle als Mama, oder? Dass Papa die gleichen Sachen macht, vielleicht sogar manchmal noch mehr, würde den Spot auch nur stören. Also raus mit ihm. Hess' Fazit ist das gleiche wie meines: diese schmierigen Seifenheinis sollten ihre Spots für sich behalten, und zwei Wege dazu sind a) nicht zu klicken/liken/teilen und b) Papa zum Einkaufen zu schicken. Wenn die neue Wirklichkeit des Elternseins (die zugegebenermaßen noch im Werden ist) an der Supermarktkasse ankommt, dann hört das auch auf mit den Muttertagswerbungen.
Wobei ich gespannt bin, wie eine Nivea-Vatertagswerbung aussieht. Oder kommt die dann eher von einer Brauerei? Wenn ich der Werbefuzzi wäre, ich würde die Radtour filmisch in Szene setzen: Vater und Sohn/Tochter/Kinderschar, gemeinsam auf Abenteuertour an dem gemeinsamen freien Tag. Vielleicht bekommt Papa am Abend, wenn die Racker im Bett sind, ja doch noch ein Bier. Hey, inBev, haben wir einen Deal?
Nachtrag: der Nivea-Vatertagsspot und einer von Philips sind inzwischen erschienen: siehe "Danke, Nivea. Aber Philips kann den Vatertags-Spot besser."
Bilder von Sri Dhanush
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