Die vier Hogwarts-Häuser des Elternseins.
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Gryffindor: Mut und Ritterlichkeit
Der Standard-Modus für Papas. Der Vierjährige traut sich
nichts ins Schwimmbecken springen? Wir sprechen ihm Mut zu. Nachts schrecken
dunkle Schatten die kleine Prinzessin? Wir machen Licht und zeigen, dass die
Monster schon weg sind (oder lassen uns ganz ritterlich zuerst fressen.) Die
Schwäche dieses Hauses? Wenn unsere Kleinen einen Moment von Schwäche brauchen,
ist Gryffindor die falsche Adresse. Heul nicht, das geht schon!
Ravenclaw: Schlaumeierei
Mama und Papa wissen alles. Unsere Kinder wissen schon ganz
viel. Immer wenn wir total überrascht sind, was sie schon gelernt haben, leben
wir unsere Ravenclaw-Seite aus, und die von unseren Kleinen. Wenn wir i die
Tischkante beißen weil es mit den Hausaufgaben oder den Noten immer noch nicht
klappt, auch. Die Schwäche von Ravenclaw ist dann auch die: unsere MINT-Welt
legt viel Wert auf die Wissenstalente. Vielleicht zu viel. Übersehen wir
Stärken, die unsere Kinder in anderen Bereichen haben?
Hufflepuff: Tüftler
Spätestens in der vierten Klasse begreifen wir: Schlau sein
hilft nur ein Stück weit. Was unsere Kinder wirklich brauchen, um in der Schule
voranzukommen, ist Fleiß. Im Leben hilft das auch viel. Hier ist unsere
Hufflepuff-Seite gefragt. Wenn wir unseren Kindern zeigen, dass Arbeiten und
Beharrlichkeit zum Leben gehören und eine gute Sache sind, dann ist das schon
das halbe Abitur. Gut, wenn wir Pech haben werden sie dann hinterher
Buchhalter. Aber das ist ein Risiko, das wir eben eingehen. Ansonsten ist
Hufflepuff natürlich der Standardmodus für viele Eltern: Kochen, Wachen,
Putzen, Reparieren – ein Haushalt mit Kindern verlangt nicht so sehr wie Fleiß.
Die Schwäche dieses Hauses liegt auf der Hand: wer immer nur arbeitet, verpasst
die schönsten Momente im Leben. Und unsere Kinder wachsen nur einmal heran –
die erste selbstgemachte Seifenblase und die Freude daran kommen nie wieder.
Blöd, wenn wir in dem Augenblick gerade die Einkäufe in den Keller geschleppt
haben.
Slytherin: Hacker und Macher

Armes Haus Slytherin. Es kommt sehr schlecht weg in Rowlings Geschichte. Dabei ist das Haus oft missverstanden: im Grunde geht es darum, den besten Weg zum besten Ergebnis zu finden. Life Hacking eben. Es ist die Frage der Ergebnisse, die problematisch ist. Wer nur auch Macht und Geld aus ist, tut seinen Mitmenschen keinen Gefallen. Wer aber den schlausten Weg zu einem hehren Ziel sucht, ist den anderen Häusern vielleicht sogar überlegen. Dr. Jonas Salk wollte den besten Weg finden , die Kinderlähmung zu beseitigen. Er erfand seinen Impfstoff und verzichtete auf ein Patent und den damit verbundenen Reichtum – der schnellste Weg, den Menschen zu helfen. Eltern suchen immer nach dem einfachsten Weg. Wie bringe ich mein Kind dazu, das Töpfchen zu benutzen? Wie überrede ich die Kleine, sich den Schal anziehen zu lassen? Wie motiviere ich den ABC-Schützen zum lernen? Immer wenn wir wieder mal schlau wie ein Fuchs den Dickkopf unserer Prinzen und Prinzessinen ausgespielt haben, war das reines Syltherin. Die Schwäche des Hauses liegt aber auch auf der Hand: Manchmal übersehen wir vor lauter Schlauheit, dass unser Anliegen eigentlich nur ein unwichtiges Kleines Ding ist. Gelassenheit und Flexibilität tun im Umgang mit Kindern immer gut.
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