Ich bin ein Hamster - Holt mich hier raus

Tag 1: Ich bin in meinem neuen Verlies angekommen. Eindrucksvoll. 30 cm hohe Glaswände, vergitterte Türen. Nagesicherer Boden. Der Geruch einer Katze hängt in der Luft. Die Wärter sind zu viert. Ich werde mir was einfallen lassen müssen, hier raus zu kommen.
Niemals aufgeben ist das Motto.

Tag 2: Keine Chance zur Flucht während der Fütterung. Die Wärter, vor allem die kleineren, lassen mich nicht eine Sekunde aus den Augen. Ein- oder zweimal habe ich das Gefühl ich kann entkommen, dann packen sie mich wieder. Es ist fast, als würden sie mit mir spielen.
Immerhin, das Essen ist gut, vor allem die Kekse. Ich werde mir etwas davon mitnehmen müssen auf der Flucht.

Tag 3: Ein Glück dass die Wärter nicht die hellsten sind. Ich hatte mir meine Backen vollgestopft, war bereit zur Flucht, und wurde erwischt. Aber sie haben nicht begriffen, warum. Ein paar Minuten dachten sie wirklich, ich bin krank, und wollten mich zum Tierarzt bringen. Was bitte ist Mumps, und was hat das mit mir zu tun?

Tag 4: Das war lachhaft einfach. Ein Sprung die Glaswand hinauf, ohne ein Körnchen aus den Backen zu verlieren. Mit den Pfoten das Gitter hinausgehangelt. Zweimal an der Klemme der Türchens gedrückt, und schon fiel sie auf. Nur noch ein Sprung auf den Boden. Nicht mal ein Meter tief. Jetzt gehört die Welt mir. Leider ist das Zimmer verschlossen, ein kleines Kabelloch zum Nebenraum muss erst noch aufgeangt werden. Immerhin, das Kabel habe ich bis zum Morgengrauen schon zerstört. Dann kommen die Wärter, entdecken meine Flucht, und stellen das Zimmer auf den Kopf bis sie mein Versteck im Bettkasten finden. Ich rücke wieder ein - noch glauben sie, sie hätten das Türchen aus Versehen offen gelassen. Ich sag ja: nicht zu schlau, diese Wärter.

Modernste High-Tech Schließmechanik hält Rex auf.
Aber für wie lange?
Tag 5: Zweiter Anlauf, ähnliches Resultat. Die Wand mit dem Loch ist ziemlich hart. Ich muss meine Zähen nachwachsen lassen. Diesmal hatte ich mich im Wandschrank versteckt. Es hat nichts geholfen. Sie schöpfen Verdacht.

Tag 6: Ernsthaft, Büroklammern? Leute, so kriegt ihr meine Türchen nicht sicher. Aber es zeigt mir, dass die Wärter meinen Plan erkannt haben. Ich muss mich beeilen.

Tag 7: Sie haben die Zimmertür offen gelassen! Das ist meine Chance. Ich stoße die Büroklammern zur Seite, sprenge die Tür auf und springe in die Tiefe. Draußen entdecke ich weitere Zimmer, und ein großes Bett. Der Gestank von Katze macht mich nervös, und ich warte zu lange. Die Wärter entdecken mich, durchwühlen die Decken und fangen mich ein weiteres mal ein.

Tag 8: Mein Käfig hat ein neues Sicherheitsfeature. Plastikklammern, die sich meinen Versuchen bisher widersetzt haben. Aber ich gebe nicht auf. Irgendwo da draußen lockt die Freiheit. Ich bin ein Hamster - holt mich hier raus!

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