Quanten-Baby

Ich komme mir aktuell etwas SciFi vor. So wie in den Star Trek Folgen, wo einer der Helden zwischen zwei Paralleluniversen herumirrt, und immer wieder mit anderen, absureden Versionen der Wirklichkeit konfrontiert wird.
Kinder haben so einen Effekt. Das hatte ich bereits erkannt. Aber jetzt erlebe ich eine neue Stufe der Merkwürdigkeiten: so eine Art Schrödingers Baby (wobei ich den Begriff beängstigend finde, Schrödingers Katze nämlich schwebte in Lebensgefahr. Das wünsche ich unserer ungeborenen Tochter nicht.) So ungefähr im 2-Minuten-Takt werde ich von einer Paralleldimension in die andere geschleudert, nämlich von

a) derjenigen, wo die junge Dame sehr bald schon geboren wird, am besten noch morgen 

nach

b) wo sie wie ihr älterer Bruder übertragen wird und zehn Tage nach Termin Hilfe von Außen brauch, um in die Gänge zu kommen. 

Auslösender Faktor der Sprünge ist meine Frau. "Gell, Du nimmst dir am Donnerstag nix vor", meint sie zu ihrer Mutter "und kannst dann auf Oli aufpassen wenn ich im Krankenhaus bin." Dann, fast im gleichen Atemzug: "Ich sehs schon kommen, ich muss dann am 30. doch wieder einleiten lassen. Vielleicht sollte ich den Arzt schon jetzt bitten..." Das geht im Laufe eines Muttertagsfrühstücks acht oder neun Mal hin und her, biss sich selbst die Oma einen belsutigten Kommentar nicht verkneifen kann. Sie kennt eben Star Wars nicht.
Es scheint, als würde es noch ein paar Tage lang so weiter gehen. Was anstrengend ist, weil meine Frau etwas gereizt reagiert, wenn ich mich im falschen Universum finde. "Zum Glück haben wir noch ein paar Tage, um unsere Kühltruhe wieder mit leckeren Sachen zu füllen", meinte ich nach einem kleinen Malheur mit der über das Wochenende offen stehenden Truhe und 40 kg Biomüll. "Was heißt hier zum Glück? Was heißt hier ein paar Tage!", kam die frustrierte Reaktion. Ich hoffe meine Frau vergisst den Zwischenfall wieder. Wozu gibt es schließlich die Stilldemenz?

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