Co-Sleeping als evolutionärer Vorteil

Papa ist manchmal ein bisschen langsam. Nach sieben Jahren habe ich endlich begriffen, warum meine Kinder nie im eigenen Bett schlafen. Sondern bei mir. Oft genug mit der Katze obendrauf. Es ist eine evolutionäre Strategie, für die sie nichts können. Vor Erfindung der Wohlstandsgesellschaft war es notwendig fürs Überleben.
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Foto: Barbora Balkova 
Das Fellviech ist vielleicht nicht unbedingt nötig. Aber immerhin hilft es gegen Allergien.
Die Erklärung ist einfach: früher starben viele Kinder vor dem sechsten Lebensjahr. Ein wesentlicher Faktor fürs Überleben war die Konkurrenz: wenn Papa und Mama sich nicht nebenher um noch ein schreiendes Bald kümmern müssen, bleibt mehr für mich. Ich werde stärker, gesünder, schlauer. Meine Chancen steigen. Wenn ich bis zum Erwachsenenalter überlebe, kann ich meine Gene weiter geben.

Also gilt es, keine Geschwister zu haben. Wie macht man das als Krabbelkind? Klaro, man hält die Eltern vom Sex ab. Indem man sich nachts zwischen sie legt und lautstark protestiert, wenn die Erwachsenen das Aus Gründen ändern wollen. Mama wird gefrustet, der Sex ist abgeblasen, ein weiterer Monat ohne Befruchtung gewonnen.

Ganz so breit ist mein Rücken nicht.
Er bietet nur genug Platz für die Katze.
Foto Bart Dubelaar
(EveAdamIdealniSituaceBudemeVsichniSpat2006“ 
von Barbora Bálková - Archiv Barbory Bálkové; 
Barbora Bálková´s archive. 
Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 
über Wikimedia Commons)
Und weil es für alles und jedes ein Gen gibt, so auch fürs Co-Sleeping. Bin ich mir sicher. Meine Kinder klettern nicht zum Spaß über ihr Babybettgitter (na gut, doch schon auch). Sie kuscheln gerne, klar. Aber eigentlich treibt die ihr Co-Sleeping-Gen zu mir ins Bett. Heute Nacht, wenn mir wieder wer mit Schuhgröße 28 ins Kreuz tritt, tröste ich mich damit. Die Prinzessin macht das, weil sie ein Erfolgsmodell ist. Als ob ich das nicht schon wüsste.




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