Sesamstraße am Arsch und mit einem Bein im Knast. Kinder heute.

Kleine Kinder haben es nicht leicht. Zwei aktuelle Texte belegen das einmal mehr.

Im ersten wird eine Studie wiedergegeben, die nahelegt, dass täglicher Süßeigkeitenkonsum bei Kindern die Chancen erhöht, dass diese später wegen gewalttätigem Verhalten auffällig werden oder gar im Knast landen. Über den Grund kann nur spekuliert werden.
Einige Fragen wirft das allerdings auf. Erstens: wer erforscht so was? Woher kriegt er seine Fördermittel (sicher mal nicht von Suchard, darf man annehmen). Wie muss man sich einen Forscher vorstellen, der seit 1970 der schädlichen Wirkung von Süßeigkeiten auf der Spur ist?
Ahhh, ja. Süßigkeiten, Dünger für "Die Blumen des Bösen".
Die andere wichtige Frage ist, ob wir als süßigkeitenverabreichende Eltern uns strafbar machen, wegen Anstiftung zur Straftat etwa. Muss ich mit einer Klage rechnen, wenn die Nachbarskinder wieder durch unseren Garten toben und ich der Rasselbande Gummibärchen anbiete?
Ich will nicht darüber nachdenken.
Zum Glück bietet ein Artikel in slate.com angenehme Abwechslung. Tom Scocca sinniert darüber, warum es keine Windeln ohne Sesamstraßen- oder Disney-Figuren gibt. Völlig zu Recht führt er an, dass kein Mensch jemals den kleinen roten Elmo am Arsch meines Kindes sehen wird - außer mir, in einer Situation, wo ich nicht besonder empfänglich bin für Marketing. Man kommt dem ubiquitären Winnie Puuh in der Wahl der Kindermode sowieso nicht aus. Im Ernst: wenn ich mich mir Schere und Uhu-Kleber an die Arbeit machen würde, könnte ich aus den gesammelten Abbildungen des Bären auf den Hemden, Hosen, Jacken, Socken und Bodies meines Kindes einen kompletten abendfüllenden Trickfilm schneiden. Mit den Windeln als Vorfilm. Den schauen mein Sohn und ich uns dann im Kino an, mit einer Türe Gummibärchen, und danach gebe ich ihn zurück an seinen Bewährungshelfer.

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