Nachwuchs ist ansteckend
Hallo zu diesem Blog. Hat es dich also auch erwischt?
Das ist keine Schande. Nachwuchs ist ansteckender als die Wintergrippe, wie Du sicher gerade merkst. Wenn erst einmal einer aus der Clique damit angefangen hat, Kinder in die Welt zu setzen, dann folgen die anderen Kumpels (oder Mädels) in kurzem Abstand. Wie ein Flächenbombardement der Storche.
Und nicht nur in deiner Altersgruppe und sozialen Schicht passiert das. Auf einmal haben alle Nachbarn auch Kinder, und Du könntest schwören, dass (wenn dich deine übermüdeten, juckenden Augen nicht täuschen) seit kurzem mehr Kinderwägen die Gehsteige blockieren, mehr Dreikäsehochs an der Supermarktkasse mit den Verkäuferinnen flirten, überhaupt das ganze Stadtbild ist nun voller Babys.
Das war doch vorher nicht so! Ist das eine versteckte Invasion? Oder schlägt die Elternzeitreglung auf einmal doch durch?
Ich kann dich beruhigen. Zwei Sachen sorgen dafür, dass es dir scheint als wäre die Welt voller Rotznasen. Erstens: seitdem Du Vater oder Mutter geworden bist, ist deine Wahrnehmung natürlich selektiv. Was Du früher vielleicht ignoriert hast - das süße Lächeln von Zweijährigen, die einzigartige dynamische Varianz von Heulen, Quengeln oder Meckern aus Kinderkehlen - ist heute für dich von Bedeutung, und drängt sich deshalb sensorisch in den Vordergrund.
Zweitens ist Kinderkriegen tatsächlich ein bisschen ansteckend. Wer erst mal sieht, dass der Jugendfreund/Nachbar/Arbeitskollege den Schock des Erstgeborenen überlebt hat und jetzt sogar Spaß an dem zahnlosen Zeitfresser hat, der denkt selber drüber nach. Das gilt nicht nur für Frauen, obwohl hier der Spruch "If a girl's gonna, she's gonna" (etwa Wenn ein Mädchen will, dann tut sie's auch) mehr zutrifft als sonstwo. Auch junge Männer merken auf einmal, dass ihre Stammtischabende auf einmal immer leerer werden, und überlegen, ob ihnen die abwesenden Mitglieder nicht vielleicht einen Entwicklungsschritt voraus sind. So wie damals, als die "coolen" Jungs auf einmal nicht mehr von He-Man-Actionfiguren geredet haben, sondern von Bravo-Heftchen, Haargel und der Hitparade.
Wenn jetzt also die Leute, mit denen Du viel zu tun hast, auf einmal alle das machen, was Du auch machst - nämlich Kinder kriegen - und über die Themen reden, die dir auch am Herzene liegen - erste Zähne, Kinderkrippen, Durschlafprobleme, Gläschennahrung - dann verstärkt das den Eindruck natürlich noch, den die selektive Wahrnehmung dir sowieso schon vermittelt. Alle sind Eltern.
Meinen Glückwunsch - naträglich oder vorzeitig - also an dich, oder euch. Da hast dir den süßen Bazillus eingefangen. Die Inkubationszeit beträgt 40 Wochen, die Symptome halten 20 Jahre lang an. Gegenmittel gibt es zwar, aber sie sind äußerst unangenehm, unappetitlich und sozial stigmatisiert. Wahrscheinlich musst Du da einfach durch. Kopf hoch, das haben andere auch schon geschafft. Denk nur mal darüber nach, wie albern dir dein Vater, die Väter deiner Freunde und Klassenkameraden vorgekommen sind. Wenn die das können, dann schaffst Du das doch auch, oder?
Na dann!
Das ist keine Schande. Nachwuchs ist ansteckender als die Wintergrippe, wie Du sicher gerade merkst. Wenn erst einmal einer aus der Clique damit angefangen hat, Kinder in die Welt zu setzen, dann folgen die anderen Kumpels (oder Mädels) in kurzem Abstand. Wie ein Flächenbombardement der Storche.
Und nicht nur in deiner Altersgruppe und sozialen Schicht passiert das. Auf einmal haben alle Nachbarn auch Kinder, und Du könntest schwören, dass (wenn dich deine übermüdeten, juckenden Augen nicht täuschen) seit kurzem mehr Kinderwägen die Gehsteige blockieren, mehr Dreikäsehochs an der Supermarktkasse mit den Verkäuferinnen flirten, überhaupt das ganze Stadtbild ist nun voller Babys.
Das war doch vorher nicht so! Ist das eine versteckte Invasion? Oder schlägt die Elternzeitreglung auf einmal doch durch?
Ich kann dich beruhigen. Zwei Sachen sorgen dafür, dass es dir scheint als wäre die Welt voller Rotznasen. Erstens: seitdem Du Vater oder Mutter geworden bist, ist deine Wahrnehmung natürlich selektiv. Was Du früher vielleicht ignoriert hast - das süße Lächeln von Zweijährigen, die einzigartige dynamische Varianz von Heulen, Quengeln oder Meckern aus Kinderkehlen - ist heute für dich von Bedeutung, und drängt sich deshalb sensorisch in den Vordergrund.
Zweitens ist Kinderkriegen tatsächlich ein bisschen ansteckend. Wer erst mal sieht, dass der Jugendfreund/Nachbar/Arbeitskollege den Schock des Erstgeborenen überlebt hat und jetzt sogar Spaß an dem zahnlosen Zeitfresser hat, der denkt selber drüber nach. Das gilt nicht nur für Frauen, obwohl hier der Spruch "If a girl's gonna, she's gonna" (etwa Wenn ein Mädchen will, dann tut sie's auch) mehr zutrifft als sonstwo. Auch junge Männer merken auf einmal, dass ihre Stammtischabende auf einmal immer leerer werden, und überlegen, ob ihnen die abwesenden Mitglieder nicht vielleicht einen Entwicklungsschritt voraus sind. So wie damals, als die "coolen" Jungs auf einmal nicht mehr von He-Man-Actionfiguren geredet haben, sondern von Bravo-Heftchen, Haargel und der Hitparade.
Wenn jetzt also die Leute, mit denen Du viel zu tun hast, auf einmal alle das machen, was Du auch machst - nämlich Kinder kriegen - und über die Themen reden, die dir auch am Herzene liegen - erste Zähne, Kinderkrippen, Durschlafprobleme, Gläschennahrung - dann verstärkt das den Eindruck natürlich noch, den die selektive Wahrnehmung dir sowieso schon vermittelt. Alle sind Eltern.
Meinen Glückwunsch - naträglich oder vorzeitig - also an dich, oder euch. Da hast dir den süßen Bazillus eingefangen. Die Inkubationszeit beträgt 40 Wochen, die Symptome halten 20 Jahre lang an. Gegenmittel gibt es zwar, aber sie sind äußerst unangenehm, unappetitlich und sozial stigmatisiert. Wahrscheinlich musst Du da einfach durch. Kopf hoch, das haben andere auch schon geschafft. Denk nur mal darüber nach, wie albern dir dein Vater, die Väter deiner Freunde und Klassenkameraden vorgekommen sind. Wenn die das können, dann schaffst Du das doch auch, oder?
Na dann!
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