Die vier Hogwarts-Häuser des Elternseins.

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 Bild: Amy O'Neill Houck
Das Universum ist in vier Häuser gegliedert, die Philosophien des Lebenswandels verkörpern. Klingt wie Mytsizismus, ist aber Harry Potter. Seine Zauberschule Hogwarts basiert auf der Vier-Elemente Lehre von Gryffindor, Ravenclaw, Hufflepuff und Slytheryin (das sind die Bösen). Man könnte meinen jeder von uns findet sich in einer von diesen vier Denkschulen wieder. Gryffindor sind die Mutigen, Ravenclaw die Nerds und Geeks, Hufflepuff die Tüftler und Ingenieure, Slytheryin die BWL-Studenten (ich sag ja: die Bösen). Wie Mamis und Papis aber sind ja bekanntlich die „Generation Zu Viel“ und machen alles auf einmal. Von Moment zu Moment wechseln wir das Hogrwarts-Haus, wie ein Geist der durch die Wände gleitet. Die Frage ist vielmehr: wann bin ich was? Vier Situationen und ihre Deutung, speziell für Muggles.


Gryffindor: Mut und Ritterlichkeit

Der Standard-Modus für Papas. Der Vierjährige traut sich nichts ins Schwimmbecken springen? Wir sprechen ihm Mut zu. Nachts schrecken dunkle Schatten die kleine Prinzessin? Wir machen Licht und zeigen, dass die Monster schon weg sind (oder lassen uns ganz ritterlich zuerst fressen.) Die Schwäche dieses Hauses? Wenn unsere Kleinen einen Moment von Schwäche brauchen, ist Gryffindor die falsche Adresse. Heul nicht, das geht schon!

Ravenclaw: Schlaumeierei

Mama und Papa wissen alles. Unsere Kinder wissen schon ganz viel. Immer wenn wir total überrascht sind, was sie schon gelernt haben, leben wir unsere Ravenclaw-Seite aus, und die von unseren Kleinen. Wenn wir i die Tischkante beißen weil es mit den Hausaufgaben oder den Noten immer noch nicht klappt, auch. Die Schwäche von Ravenclaw ist dann auch die: unsere MINT-Welt legt viel Wert auf die Wissenstalente. Vielleicht zu viel. Übersehen wir Stärken, die unsere Kinder in anderen Bereichen haben?

Hufflepuff: Tüftler

Spätestens in der vierten Klasse begreifen wir: Schlau sein hilft nur ein Stück weit. Was unsere Kinder wirklich brauchen, um in der Schule voranzukommen, ist Fleiß. Im Leben hilft das auch viel. Hier ist unsere Hufflepuff-Seite gefragt. Wenn wir unseren Kindern zeigen, dass Arbeiten und Beharrlichkeit zum Leben gehören und eine gute Sache sind, dann ist das schon das halbe Abitur. Gut, wenn wir Pech haben werden sie dann hinterher Buchhalter. Aber das ist ein Risiko, das wir eben eingehen. Ansonsten ist Hufflepuff natürlich der Standardmodus für viele Eltern: Kochen, Wachen, Putzen, Reparieren – ein Haushalt mit Kindern verlangt nicht so sehr wie Fleiß. Die Schwäche dieses Hauses liegt auf der Hand: wer immer nur arbeitet, verpasst die schönsten Momente im Leben. Und unsere Kinder wachsen nur einmal heran – die erste selbstgemachte Seifenblase und die Freude daran kommen nie wieder. Blöd, wenn wir in dem Augenblick gerade die Einkäufe in den Keller geschleppt haben.


Slytherin: Hacker und Macher

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Armes Haus Slytherin. Es kommt sehr schlecht weg in Rowlings Geschichte. Dabei ist das Haus oft missverstanden: im Grunde geht es darum, den besten Weg zum besten Ergebnis zu finden. Life Hacking eben. Es ist die Frage der Ergebnisse, die problematisch ist. Wer nur auch Macht und Geld aus ist, tut seinen Mitmenschen keinen Gefallen. Wer aber den schlausten Weg zu einem hehren Ziel sucht, ist den anderen Häusern vielleicht sogar überlegen. Dr. Jonas Salk wollte den besten Weg finden , die Kinderlähmung zu beseitigen. Er erfand seinen Impfstoff und verzichtete auf ein Patent und den damit verbundenen Reichtum – der schnellste Weg, den Menschen zu helfen. Eltern suchen immer nach dem einfachsten Weg. Wie bringe ich mein Kind dazu, das Töpfchen zu benutzen? Wie überrede ich die Kleine, sich den Schal anziehen zu lassen? Wie motiviere ich den ABC-Schützen zum lernen? Immer wenn wir wieder mal schlau wie ein Fuchs den Dickkopf unserer Prinzen und Prinzessinen ausgespielt haben, war das reines Syltherin. Die Schwäche des Hauses liegt aber auch auf der Hand: Manchmal übersehen wir vor lauter Schlauheit, dass unser Anliegen eigentlich nur ein unwichtiges Kleines Ding ist. Gelassenheit und Flexibilität tun im Umgang mit Kindern immer gut.


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