Studien zum Gewicht von Kindern

Ich habe eine Cousin in Down Under, der hat einen Sohn, der ist so fett; wenn er hierher zu Besuch kommt droht die Erdachse zu kippen. Auf Fotos sieht der Kopf vom Schrat aus wie ein Kürbis mit aufgemaltem Gesicht.

Nein, das ist er nicht. Das ist: John Phillip Price age 15mo @ HMB Pumkin Festival another shot also seen world wide from a API photographer; Author MyName (MishaA)


Ich sag euch was: das ist völlig OK so mit dem Kind vom fünften Kontinent. Sein Vater ist medizinisch bewandert, der weiß was er tut. Der Kleine ist außerdem noch nicht einmal zwei Jahre alt, und ich bin der Meinung dass man sich um das Gewicht seines Kindes in dem Alter nur Sorgen machen sollte, wenn es extrem niedrig ist.

Oder habe ich Unrecht? Mir sind in letzter Zeit einige Studien und Artikel untergekommen, die mich nachdenklich machen. Erstmal vornweg: Australien ist auf der Rangliste der fettesten Nationen auf Platz 2 (Platz 1? Müsst Ihr fragen?) Es ist also legitim zu fragen, ob die Gesellschaft dort nicht die Wahrnehmung meines Cousins beeinflusst hat. Um so mehr, als die meisten Eltern nicht wahrnehmen, dass ihre Kinder übergewichtig sind. Sie überschätzen auch, wie viel die Kleinen sich bewegen, was sicher ein Faktor für Übergewicht ist. Man darf annehmen, dass die meisten ahnen, dass ein kleiner Moppel im späteren Leben gesundheitliche Probleme riskiert und statistisch gesehen früher stirbt. Dicke Kinder sind unbeliebt (und zumindest bei Mädchen ist es auch umgekehrt: unbeliebte werden dick), und das Einkommen und das Gewicht hängen deutlich voneinander ab. Fetter Gehaltscheck, dünner Mensch und umgekehrt.
Wir kriegen graue Haare wegen Zusätzen in Babynahrung, geben viel Geld aus für Schutz- und Sicherheitseinrichtungen (Treppengitter, Kindersitze, Schubladensperren, Kindersicherungen in Steckdosen, Rauchmelder... hört diese Liste irgendwann mal auf?), aber anscheinend sind wir machtlos dagegen, dass unserem Schatziputz ein paar Jahre seines Lebens am Ende gestohlen werden, weil er nun mal "ein guter Esser ist" beziehungsweise wir Migräne kriegen wenn er plärrt und Gummibärchen das beste Mittel dagegen sind.

Mal ganz abgesehen davon, dass wir selber an schwereren Kindern auch schwerer zu tragen haben und allerlei körperliche Probleme kriegen.

Als Vater einer "Guten Essers" (der aber laut Tante Doktor genau auf der Kurve von durchschnittlicher Größen- und Gewichtsentwicklung liegt, auch wenn ich subjektiv das Gefühl habe er ernährt sich ausschließlich von Süßigkeiten, wenn ich nicht in der Nähe bin) mache ich mir trotz meiner eingangs geäußerten Überzeugung schon Gedanken. Wann ist der Zeitpunkt gekommen, wo meine Frau und ich gegensteuern sollten? Ich will das ja auch nicht übertreiben, der Druck gerade auf junge Menschen bezüglich des Körpergewichts ist schon groß genug, mit grausigen Folgen. Sogar vermutlich schlaue Leute wie Professor-Präsident-Nobelpreisträger Obama sind nicht davor gefeit. Wie fies für seine Tochter, wenn sie vom wichtigsten Mann der Welt in aller Öffentlichkeit als "moppelig" bezeichnet wird, und ihre Mutter eine nationale Kampagne gegen das Übergewicht von Kindern ins Leben ruft.

Ich glaube ich spar mir einen Plan zum Kontrolle des BMI von Brainbug. Jedenfalls bis ich die Erderwärmung gestoppt habe, die Arbeitslosigkeit gesenkt, das Gesundheitssystem reformiert und den Militärdienst von Schwulen entkrampft habe.

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