Halloween: Sollen Sie doch Kuchen essen.

Geständnis: ich steh' auf Halloween. Nicht gerade nur weil es allgemein als "unecht" und "importiert" verrufen ist, aber auch. Die Öffentliche Meinung kann mich mal. Ich verkleide mich gerne, schminke mich mit einigem Aufwand (Latex + Mastex + Schminke + Klopapier = Toller Zombie, der auch atmen und trinken kann, im Gegensatz zu seiner Vollmaske). Wenn ich nebenbei das Katholische Tanzverbot am 1.11. brechen kann, dann um so besser. Ich bin so glücklich wie dieser Kerl hier:

Nun hat die neue Tradition auch ihre schwierigen Seiten, nicht zuletzt für Eltern. Trotz aller Widerstände gibt es eine Interessengruppe, die sehr für einen bestimmten Aspekt des Pseudo-Feiertags kämpft: die Süßigkeiten. Zwar scheint sich die Tradition des Trick-or-Treat nach ein paar Anläufen nicht durchgesetzt zu haben (Gott sei Dank!), aber irgendwie kursiert dieses Gerücht im Kindergarten, und es gibt nichts Schwereres, als einem Kind Süßigkeiten auszureden, die es glaubt verdient zu haben.

Ähnlich zu Nikolaus und Weihnachten übrigens. Die lebhafteste Erinnerung der Feiertage ist irgendwie immer das hier:


Was tun, wenn mein Sohn am liebsten alles auf einmal essen will (und ich kenne ihn: der macht das glatt? Die meisten Ratgeber empfehlen Moderation: einmal probieren, oder auf die nächsten Wochen aufteilen (was zumindest aus Sicht der Zahnhygiene die schlechtere Variante ist im Vergleich zum Alles-auf-Einmal). Manche sogar dazu, die Zuckerschwemme als erzieherische Chance zu begreifen und gemeinsam die Nährwertangaben zu studieren, um die ungesunden von den noch ungesünderen zu unterscheiden.

Dann gibt es noch eine Alternative. Die Kinder einfach machen lassen. Soll sich der Schrat doch eine Handvoll Süßigkeiten aus der Halloweentüte oder vom Weihnachtsteller einschieben. Schließlich ist der Sinn beider Events (also dem Herbstfest keltischer Provenienz und dem Lichtfest gemischtheidnischer Herkunft) nicht Vernunft und Selbstkontrolle, sondern... nun, vielleicht hat Halloween nur die Überwindung der Angst vor dem Tod als Thema, und damit die reine Lebensfreude. Weihnachten ist ein Fest der Nächstenliebe, und das Geschenkegeben ist ein Ausdruck dessen, dass man dem anderen Gutes will. Beides kein Grund, die heiß ersehnten Haribos wegzunehmen.

Vielleicht probiere ich das wirklich mal. Dieser Aufsatz zur größeren Toleranz gegenüber dem Süßigkeiten-Flash ergibt viel Sinn, wie ich finde. Ich will meinem Kind alles beibringen, was ich wichtig finde. Lebensfreue gehört eindeutig dazu. Und auch das hier wäre eine lernenswerte Folge:




Fotos: raindog (1,3) und hans s (2)


Kommentare

  1. Super Foto vom kleinen Geistgerippe! Und so ein entzückendes Grinsen im Gesicht :)

    Ich teile übrigens den weisen Satz, dass es nicht um Vernunft und Selbstkontrolle geht bei solcherlei Festen. Einen Tag reinstopfen ist sehr lehrreich, auf andere Art. Und dann ist auch gut.

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  2. Wer weiß, ob wir das mit dem Alkohol und dem Maß Halten dabei so gut gelernt hätten, wenn wir nicht mit 17... Örks

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