Ein ganzer Kerl dank Phthalaten

Manchmal schmeißt das Internet die lustigsten Meldungen zusammen auf eine News-Seite. Zum Beispiel diese: Elizabeth Lambert, die US-amerikanische Fußballspielerin, deren unsportliches Haareziehen ihr unliebsamen Youtube-Ruhm einbrachte, geht jetzt zur psychologischen Beratung (so die new York Times). Wegen Haarziehens! Ich glaube der Fußball ist noch nicht so ganz in der Welt der Frauen angekommen...


Aber das kann sich ändern. Einer beunruhigenden Studie zufolge spielen kleine Jungs nicht mehr so oft "Jungensspiele" wie Bagger, Auto oder Raufen, wenn ihre Mütter in der Schwangerschaft Belastung durch Phthalate ausgesetzt waren - etwa in Nagellacken oder aus Kunststoffverpackungen. Was bedeutet das? Pinke Fingernägel führen zu pinken Tütüs am Junior? (Kein Scherz übrigens: die reuige Elizabeth Lambert posiert für die New York Times mit einem auffallend rosa Schal - sicher kein Zufall).

In einem Fußballmatch unter Männern wäre eine Unsportlichkeit wie die Lamberts und ihrer Gegenspielerinnen niemandem weiter aufgefallen, außer vielleicht dem Schiedsrichter. Aber die junge Dame ist nun eben blond und hübsch, und das Medium TV ist eben anfällig für so was. Es ist anzunehmen, dass der Frauenfußball in der USA nach dieser Medienblase ein bisschen weniger rabiat wird - weiblicher eben. Lamberts öffentliche Entschuldigung ist ja schon ein Zeichen, dass die junge Dame es versteht, die richtigen Akzente zu setzen ("...the beauty of the game..." - so was würde ein Lahm oder Schweinsteiger nie sagen, denke ich). Und die Jungs? Werden besorgte Eltern jetzt darauf achten, ob ihre Stammhalter ordnungsgemäß
"...Menschen necken, Tiere quälen,
Äpfel, Birnen, Zwetschen stehlen
Das ist freilich angenehmer
Und dazu auch viel bequemer,
Als in Kirche oder Schule
Festzusitzen auf dem Stuhle." (Max und Moritz)

Pink bleibt, fürchte ich, weiterhin tabu als Farbe für Fußballtrikots.

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