Und Eltern können fliegen, auch

Kein Wunder, dass manche Mamis ein bisschen Gaga werden (und Papas auch, aber im allgemeinen nehmen die ihre Rolle ein wenig gelassener). Was wir nicht alles können sollen. Jüngstes Beispiel? Psychology Today schreibt über "Authentic Parenting", und wie die Eltern heute
a) so viel besser sind als die Eltern gestern
b) unsere ehrlich ausgedrückten Gefühle eine wichtige Lernerfahrung für unsere Kinder sind.

Schön und gut. Punkt b) mag ja theoretsich stimmen. Aber habt ihr schon mal ausprobiert, was passiert, wenn Punkt b) im Echtwelt-Einsatz auf die Probe gestellt wird? Genau. Die kleinen Süßen, die eh schon den Schlüssel zu unserem Herzen haben, verbessern ihre Fähigkeiten der Manipulation schmalos mit dem neu gewonnen Wissen. ("Mama will Schokolade. Bitte! Liebe Mama!")
Dagegen liest sich das Beispiel aus dem Artikel der Psychology Today wie ein Bericht aus einer andern Welt:

"...ein berühmter Wissenschaftler schrieb seinen Erfolg im Leben jüngst dem Erziehungsstil seiner Mutter zu: Im Alter von 2 Jahren war er zum Kühlschrank gegangen, um seine Flasche zu holen. Sie entglitt seinem Griff uns verschüttete Milch sprichwörtlich über den ganzen Fußboden. Mama kam mit einer kontrollierten Reaktion herüber und sagte "Was für eine wunderschöne Sauerei. Willst Du darin spielen?" Also spielte und spielte er. Als er fertig war, meinte seine Mutter "Na, das war ja mal ein Reinfall. Wollen wir es draußen mit einer neuen Flasche nochmal probieren?"

Na klaaar! Das muss ungefähr 1968 gewesen sein, in der Drogenära, so wie sich die Mutter anhört. "Authentic Parenting" - Authentisches Elterntum - sieht wahrscheinlich anders aus. Ich würde plädieren, dass es dafür zwei wichtige Grundsätze gibt. 1) mach dir nicht ins Hemd wenn Du nicht perfekt bist und 2) lass dich nicht von Artikeln in Psychology Today verrückt machen. Dazu gibt es ja schließlich deine Kinder.

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